Kampfsport in der Schwangerschaft

Hallo zusammen, ich bin Caro und darf heute zum Thema „Kampfsport in der Schwangerschaft“ meine persönlichen Erfahrungen mit euch teilen. Kurz zu mir: Ich bin 29 Jahre alt und trainiere seit Januar 2020 in der Kampfkunstschule Asahi im Frauen-Kickboxkurs, mittlerweile zwei Mal wöchentlich.

Mit Beginn meiner ersten Schwangerschaft im Oktober 2022 kamen natürlich erst einmal viele Fragen auf – wie wird sich mein Alltag während der Schwangerschaft verändern? Was kann ich von meinen Hobbies noch aktiv wahrnehmen? Wie wird die Schwangerschaft verlaufen und welche Beschwerden werde ich womöglich haben?

Mein Arzt kam während des Erstgesprächs nach Feststellung der Schwangerschaft unter anderem auch auf die Frage zu sprechen, ob ich Sport treibe und wenn ja, welche Form. Ich bejahte und nannte ihm das Kickboxen. Mir ist klar, dass dies nicht unbedingt der Sport ist, der mit einer Schwangeren assoziiert wird und ich recherchierte vorab im Internet, welcher Sport Schwangeren im Allgemeinen empfohlen wird. In einem waren sich alle Artikel einig – Kampfsport geht gar nicht!  Dennoch stand für mich recht schnell fest, dass ich gerne weiter trainieren würde, sofern mein Körper dies zulässt, da ich im Kickboxen eine Sportart gefunden habe, die mich im Alltag sehr ausgleicht und mich dennoch angenehm herausfordert. Mein Arzt gab sein Einverständnis, dass ich weiterhin Kampfsport in angepasster Form betreiben könne, wenn ich mich gut fühle und entsprechende „Vorkehrungen“ treffe, sodass das Risiko für mich und mein Baby minimiert wird bzw. gar nicht erst entsteht.

Somit weihte ich als nächstes Charls ein und fragte, ob es im regulären Training möglich ist, dass ich angepasst trainiere – angepasst heißt in diesem Falle, andere Techniken anzuwenden, wenn es um das Halten der Pratzen geht, allgemeine Fitnessübungen abzuwandeln und generell achtsamer die Übungen durchzuführen, um auf ein mögliches Unwohlsein schnell reagieren zu können. Nachdem ich auch hier grünes Licht erhielt, wurde auch in den Kursen meine Schwangerschaft transparent gemacht und das Training ging für mich erst einmal relativ normal weiter. Ich habe mir persönlich kein Limit gesetzt, bis wann ich „durchhalten“ möchte, sondern nahm mir vor, auf meinen Körper zu hören und demnach zu entscheiden, ob für mich das Training stattfinden konnte oder eben nicht. Zudem war ich mit meinem Arzt durch die regelmäßigen Untersuchungen immer im Austausch. Nichtsdestotrotz packte mich im Laufe der Zeit auch ein bisschen der Ehrgeiz, das Training möglichst lange durchzuziehen.

Grundsätzlich hatte ich sehr viel Glück in meiner Schwangerschaft, was meine Gesundheit angeht. Die üblichen Beschwerden am Anfang waren bei mir nur schwach ausgeprägt und hielten auch nicht lange an. Im Laufe der Zeit merkte ich, dass mir der Sport guttat. Ich erweiterte sogar mein sportliches Pensum, zusätzlich zum Kickboxen, um Schwimmen und Schwangerschafts-Yoga, sodass ich über einen langen Zeitraum fünf verschiedene Trainingseinheiten die Woche hatte. Im Alltag bescheinigten mir auch Familie und Freunde, dass ich für eine Schwangere „ja wirklich noch sehr mobil und flexibel“ sei und auch bei den weiteren Arztbesuchen zeigte sich, dass alle Werte (u.a. Blutdruck) stets in Ordnung waren, ich keine Schwangerschaftsdiabetes attestiert bekam und auch sonst in einem guten und fitten Allgemeinzustand war. Ich bin mir sicher, dass mir der Sport allgemein, das Kickboxen aber auch im Speziellen, dazu verholfen hat, bis zum Ende eine beschwerdefreie Schwangerschaft zu genießen und mein letztes Training auch in der 40. Schwangerschaftswoche (39+1) noch zu absolvieren. Zudem bin ich mir sicher, dass sich das Training auch positiv auf den Geburtsverlauf auswirken wird.

Ich möchte mich abschließend bei Charls, den anderen Trainern und den Kursteilnehmerinnen bedanken, dass sie mir das Training während der Schwangerschaft ermöglicht haben und ich freue mich, bald wieder einsteigen zu können!

ProntoPro Blog

Ein Interview mit dem Prontopro Blog über den Frauen Fitnesskickbox Kurs

https://www.prontopro.de/blog/mit-kampfkunst-in-bewegung-bleiben/